Das Leben will zur Sprache gebracht und gedeutet werden. Durch Worte erschließen wir Menschen uns die Welt. Mit Worten benennen, erklären und deuten wir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mit Worten teilen wir uns mit, sprechen aus, was in uns ist, was uns innerlich bewegt. Wir hoffen, dass wir verstanden werden, wenn wir unser Inneres so sichtbar und erkennbar. machen.
Auch Gott spricht sich in Worten aus, teilt sich uns mit. Der Ort, von dem aus dies in der Liturgie geschieht, ist der Ambo. Von dort spricht Gott mitten in unsere Versammlung hinein. Eine frohe Botschaft erklingt mitten im Elend der Zeit: das Evangelium. Es ist die große und frohmachende Botschaft von Gott, der sich in Jesus als Person, als der Gott mit den Menschen vorgestellt hat. In seinem Wort ist er dauerhaft mitten unter uns.
Das Wort Ambo stammt aus dem Griechischen und bezeichnet ursprünglich einen erhöhten, durch Stufen zugänglichen Platz in einem Sakralbau. Er zeichnete sich durch eine gute Akustik aus, damit die Worte Gottes für alle gut verständlich sind. Das ist auch der Grund, weshalb im Laufe der zeit in vielen Kirchen eine Kanzel errichtet wurde.
Das Zweite Vatikanische Konzil, das in der Zeit von 1962 bis 1965 stattfand, hat den Ambo als den Tisch des Gotteswortes, neben dem Altar, dem Tisch des Sakramentes, wieder neu entdeckt und belebt. Man erkannte neu, dass der Tisch des Wortes und der Tisch des Sakramentes eine innere Einheit bilden, denn sowohl in der Verkündigung des Wortes als auch im eucharistischen Mahl schenkt sich uns Jesus und will uns durch seine Gegenwart immer mehr innerlich wandeln, damit wir immer mehr seine bedingsungslose Liebe zu verstehen und aus ihr zu leben lernen.