3. Fenster: Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse / Der Fall des Menschen
Gott, der Herr ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. (...) Gott der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und behüte. Dann Gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben. (...)
Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte.Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen? Die Frau entgegenete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen; nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Garten steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen, und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben. Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß viel mehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse
Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war und auch er aß.
Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten sich Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz. (Gen 2, 9, 15 / 3, 1-7)

Die Harmonie des Anfangs ist zerstört, das Verhalten des Menschen wirkt sich auf die ganze Schöpfung aus, der Kampf ums Überleben beginnt, es gibt nun Jäger und Gejagte, Täter und Opfer, es gibt den Tod.

Nicht Gott schafft das Böse in der Welt,
nicht Gott ist Urheber von Leid und Not,
nicht Gott will den Tod,
sondern all das schafft der Mensch.

Der Mensch schafft das Böse und das Leid,
der Mensch bringt Elend in diese Welt,
weil er nicht auf Gott hört,
weil er sich nicht nach Gott richtet.

Der Mensch ist nicht zufrieden,
der Mensch will immer mehr,
der Mensch rafft, wo er kann,
der Mensch überschreitet seine Grenzen.

So aber entstehen Not und Leid.
So entstehen Gewalt und Tod.
So wird der Mensch zum Jäger,
so wird er zum Gejagten.
 

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