Nur die wenigsten können sich an ihre Taufe erinnern. Die Erwachsenentaufe ist in unseren Breiten eher die Ausnahme. Vielleicht waren Sie jedoch in der letzten Zeit einmal zu einer Taufe eingeladen. Die Familie versammelt sich um das Taufbecken und möchte ihr Kind taufen lassen. Vielleicht möchten die Eltern sich selbst und den anderen bewusst machen, dass sie spüren, dass das Kind nicht ihr Eigentum ist. "Das Kind ist euch gegeben, es ist nicht euer Kind", wie Kahlil Gibran einmal sagte, und so tut es gut, für dieses Kind und sein Leben den Schutz und Segen Gottes zu erbitten. Und so wird die Taufe ein Zeichen dafür, dass Gott mit diesem Kind ist und dass das Kind von nun Mitglied der Gemeinschaft ist, die auf den Spuren Jesu wandelt und das Reich Gottes verwirklichen möchte.
Und es ist kein Zufall, dass dazu das Kind mit Wasser getauft wird. Wasser ist ein Zeichen des Lebens, Wass verbinden wir mit Klarheit und Reinheit. Hier wird ein bewusster Anfang gesetzt, der Anfang eines Weges mit Gott, der seine Zusage gibt: "Du bist mein Sohn, meine Tochter, und ich werde mit Dir gehen durch dick und dünn." Wo dieser Weg enden wird, bleibt offen. Dieser Weg wird erst unter den Füßen des Getauften entstehen.
Das Taufbecken ist das älteste Ausstattungsstück unserer Pfarrkirche. Es stammt aus der barocken Vorgängerkirche aus dem Jahr 1687. Jahrzehntelang wurde es nicht mehr benutzt und fristete ein tristes Dasein in einer Seitenkapelle. Bei der Renovierung der Kirche im Jahr 1995 wurde es aufgearbeitet und in den Altarbereich integriert. Seitdem werden die Harheimer Kinder wieder über ihm getauft, wie schon hunderte von Jahren viele Generationen vor ihnen.